Dienstag, 10. April 2012

wüsche und fääge


Wieder mal was für Deutsche in der Schweiz zur Information, für Schweizer im Ausland zur Erinnerung, für Mundartfans und alle, die Spass an Sprache haben, 'eifach so zum Plausch' (= zur Unterhaltung, Freude, Spass):

In der Schweiz, da fege ich, wenn ich wische, und ich wische, wenn ich fege! Ja, genau. Fegen (fääge) tu ich nämlich mit dem "Schrupper" und dem "Bodelumpe", dem nassen, mit dem ich meine Böden "butze" - unter Zugabe eines Reinigungsmittels ins Wasser - sei es nun ein  Experte, ein General oder ein Meister oder irgendwelche Superbängs. Früher war's der Wirbelwind.


Wischen (wüsche) hingegen tu ich  mit dem "Wüscher", mit dem ich die groben Unreinheiten trocken zusammen 'wische' und sie dann mit dem "Schüfeli und Wüscherli" aufnehme und im "Güselchübel" entsorge.

Für "Wüscherli kann man auch "Bäseli" sagen. Nicht aber dem "Wüscher" "Bäse"! Weil der "Wüscher" feine, relativ kurze Borsten hat - für Indoor, und "Bäse" lange, grobe - für Outdoor. Für "fääge" kann man im Normalfall einfach nur "butze" sagen - "fääge" ist gründlicher als "butze". Auch den Tisch wisch ich nicht ab sondern "butze" ihn "ab", mit "em Wäschlumpe".

Die schweizerdeutschen Ausdrücke sind wie gewohnt aus dem Aargau, Region Aarau. Dies erwähne ich, weil die Aussprache von Gegend zu Gegend leicht variieren kann.

PS - ich hasse Wischen und Fegen und Böden aufnehmen - ich schreibe viel lieber darüber ;)


1 Kommentar:

  1. und wir tun nicht etwa stuubsuuge, wie eine Deutsche, die sich in Schweizerdeutsch versuchte, kürzlich sagte. Nein, das heisst staubsuuge!

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