Dienstag, 23. Oktober 2012

Gaspar der Kaspar

Der Witz ist zwar schon ein paar Tage alt, aber da  ich erst jetzt das Youtube-Video gefunden habe, liefere ich ihn hier nach.

Der Mann, Portugals Finanzminister Vítor Gaspar, antwortet hier auf die Frage, warum er die Aufgabe als Finanzminister in der Regierung von Premierminister Pedro Passos Coelho angenommen hat:



«Meine Beteiligung in der Regierung hat als einzigen Zweck, dem Land die enorme Investition zurückzugeben, die es in meine Bildung getätigt hat. Meine Ausbildung war außergewöhnlich teuer, und Portugal hat in sehr großzügiger Weise während einiger Jahrzehnte in meine Ausbildung investiert und es ist Verpflichtung, es ist meine Verpflichtung, zur Verfügung zu stehen, dieses Geschenk, das Portugal mir gegeben hat zurück zu geben.»

(Der Mann hat übrigens an einer privaten Elite-Universität studiert, ohne Stipendium.....)

Ach - und ja, und der spricht immer so, echt  !!!! 

Den verbalen Ausrutscher, den sich sein spanischer Kollege geleistet hat, sollte man sich auch nicht entgehen lassen:  http://uhupardo.wordpress.com/2012/10/23/das-ist-der-sozialste-staatshaushalt-in-der-geschichte/

Zumindest mitgemischt hat der Kasperl auch bei in folgenden Beiträgen behandelten Themen:
- der letzte 5. Oktober oder: zunderobsi
- Zé Povinhos Teilerfolg 
- Wer nichts hat dem wird genommen
- Bodenlose Frechheit

Dienstag, 9. Oktober 2012

Der letzte 5. Oktober. Oder: zunderobsi


Seit am 5. Oktober 1910  nach einem Staatsstreich die Monarchie abgeschafft und die Republik ausgerufen wurde, feiern Portugiesen am 5. Oktober die "Implantação da Republica".


Das heißt, feierten. Denn am letzten Freitag war der letzte. Ab jetzt ist der 5. Oktober ein normaler Arbeitstag. Das ist nur eine der Maßnahmen der Austeridade (Gürtelkannnichtmehrengergeschnalltwerdenaberwirdesdoch-Politik) und soll dem Staat ich weiß nicht wieviele Millionen einsparen...

Wie zunderobsi (das ist ein schweizerdeutscher Ausdruck und bedeutet, dass etwas total aus den Fugen, das "untere" nach "oben" geraten ist) in Portugal im Moment alles ist, hat unser "Presidente da República" gleich selber bewiesen. Er hat nämlich die Fahne zur Feier dieses letzten fünften Oktobers verkehrt rum aufgehängt. Und es - wie es scheint - nicht einmal gemerkt.

Weiter sieht man in diesem Video, wie schlecht es den Portugiesen wirklich geht. Da stürmt nämlich eine mutige ältere Frau schreiend die Feier und macht ihrer grenzenlosen Verzweiflung über ihre Arbeitslosigkeit, über ihre unverschuldete plötzliche Armut Luft.

Und während in Griechenland Steine fliegen und Fahnen angezündet werden, SINGT hier eine andere mutige Portugiesin ihren Frust über die Regierung in den höchsten Arien-Tönen in die Feier hinein! Schaut's euch an!


Portugiesen sind ein sehr langmütiges und friedliebendes Volk. Die Nelkenrevolution 1974 hat nicht mit Toten sondern mit roten Nelken einer über 40-jährigen Diktatur ein Ende gesetzt. Und jetzt hört man allerorts "chega!" (ausgesprochen: scheeega). Es reicht! Und wenn nötig singen wir unsere Regierung in Grund und Boden. (Ach wenn man doch davon ausgehen könnte, dass nachher etwas Besseres käme....)